5. Februar 2013

Ocimum, Dionaea, Pflanzenmörder

Ich habe keinen grünen Daumen. Sämtliche Pflanzen, die ich je in meinem Leben besessen habe, sind innerhalb kürzester Zeit eingegangen; manchmal habe ich den Eindruck, ein schiefer Blick auf die eingetopfte Grünpflanze reicht aus, um sie einschnappen zu lassen. Sei es die erhabene Palme, der nützliche Basilikum oder die unverwüstliche Hydropflanze, sie alle stellen daraufhin den Betrieb ein. Manchmal träume ich, wie ich eines morgens aufwache und an jedem Blumentopf hängt ein "Out of order"-Schild. Ich wache danach meistens schreiend auf, hin und wieder geht der Traum weiter und ich werde vor ein Pflazengericht gestellt, in dem der Herr Vorsitzende Richter Ocimum Basilicum wegen mehrfachen Mordes zum Tode durch Auffressen verurteilt, ausgeführt durch Dionaea Muscipula. Schlimm.

Da passt es natürlich gut, dass meine Freundin die noch schlimmere Blumenmörderin ist. Selbst Kakteen sterben unter ihren Händen in gefühlten Minuten weg. Mittlerweile hat sich das glaube ich herumgesprochen, in der Gartenabteilung des hiesigen Baumarktes kam es mir vor, als hätten sich einige der Pflanzen vor uns versteckt, ab und an meinte ich auch ein leises Stottern und ängsterfülltes Flüstern vernehmen zu können.

Mittlerweile bin ich ja so verzweifelt, dass ich mich sogar bereiterklärt habe, Plastikpflanzen in die Wohnung zu stellen. P-L-A-S-T-I-K-P-F-L-A-N-Z-E-N-! Uff.

Mit etwas Pech gehen die aber auch ein.


31. Januar 2013

Stoiber, Drums, zehn Minuten

Sehr geniale Schlagzeug-Verwurstung der allgegenwärtigen Transrapid-Rede des Stoibers Ede von einem Drummer Namens Jonny König. Ehm, kreative Idee.

18. Januar 2013

Spotify, Musikentdeckung, längste Songs

Ich bin begeisterter Nutzer von Spotify. Das schon seit mehreren Jahren, also schon zu Zeiten als es in Deutschland noch gar nicht verfügbar war; ich konnte damals einen norwegischen Beta-Zugang ergattern, den ich mittlerweile in ein Premium-Abo gewandelt habe. Meine Art Musik zu entdecken wurde durch Spotify grundsätzlich geändert; mittlerweile hat sich ein System herauskristallisiert, das für mich unglaublich effektiv erscheint und wodurch ich Fanastillionen neuer Musikeindrücke und Bands kennenlernen durfte.

Ich habe zwei Playlisten zum Entdecken: Eine "Songs I want to listen to"-Playlist, und eine "Songs I know now"-Playlist. Lieder, die ich aufschnappe, oder Bands die ich über Last.fm oder Youtube entdecke, gehen in Playlist Nummer 1. Diese Playlist höre ich, wenn ich Lust nach etwas neuem habe. Sobald ich die Songs/Bands wiedererkenne, kommen sie in Playlist Nummer 2. Dort befinden sich also alle von mir entdeckten und mittlerweile bekannten Lieder, von denen einige, sobald sie eine gewisse Qualität erreichen, in eine "Best of songs I know"-Playlist wandern; die beiden letztgenannten Playlisten umfassen mittlerweile zusammen etwa 350 Songs.

Und von diesen beiden Playlisten stelle ich euch die fünf LÄNGSTEN Lieder vor. Mein Musikgeschmack hat sich grundlegend nicht verändert; wenn ihr meinen Blog schon eine Weile verfolgt, wisst ihr um was geht. Die Playlisten sind also nach wie vor recht Black- und Düster-Metall beladen. Hinzugekommen sind allerdings Post-Rock- und Ambient-Bands, die sich in meinem mittlerweile präferierten Musikgenre austoben. In dem Moment in dem ich diese Zeilen hier schreibe weiß ich im übrigen selbst noch nicht welche fünf Songs die LÄNGSTEN sind. Ich lasse mich überraschen. Und zwar.... jetzt!

  • Mourning Beloveth - Nothing (The March of Death) - 19:44


Mourning Beloveth. Ganz ganz alte Blogleser mögen sich noch erinnern; ich hatte mal den Song "Autumnal Fires" vorgestellt, damals genauso wie heute "Nothing (The March Of Death)" nur in zwei Teilen auf Youtube verfügbar. Nun, was soll man dazu sagen: Melancholischer, nein, besser depressiver Doom in Überlänge. Mit fast 20 Minuten Spielzeit natürlich sehr nahe der Schmerzgrenze, im Grunde hätte man natürlich auch sehr gut zwei oder drei Songs aus diesem Längenopus machen können. Ich finde der Song hat etwas; bei richtiger Stimmungslage entfaltet sich die getragene Schwere des Liedes verdammt gut. Einzig und allein den Sprechgesang im ersten Teil, der den gerade gesungenen Text noch einmal im Hintergrund wiederholt empfinde ich nach wie vor als recht störend.




  • Altar of Plagues - Neptune is Dead - 18:45


Und weiter gehts mit depressiver Musik: Black Metal von Altar of Plagues. Die Iren spielen in Teilen des Songs fast schon klassisch geschramelten Black Metal, der aber immer wieder von atmosphärischen Post-Metal Teilen unterbrochen ist. So entspinnt sich eine schöne atmosphärische Mischung aus den zwei Genres, die ich mir ab und an gerne antue.



  • Yndi Halda - Illuminate My Heart, My Darling - 17:32


Yndi Halda, eine der vielen vielen Bands die ich auf die oben beschrieben Weise entdeckt habe und mittlerweile sehr gern höre. Die aus England stammenden Post-Rocker heben sich durch den konsequenten Einsatz von klassischen Instrumenten aus der Masse der anderen Bands des Genres heraus; gefällt mir äußerst gut. "Illuminate my Heart, my Darling" baut sich langsam mit einer Kombination aus Geigenspiel und verzerrter E-Gitarre zu einem Post-Rock-Teil auf und hangelt sich dabei von ruhigeren Stellen zu weiteren Höhepunkten immer weiter.



  • Yndi Halda - Dash and Blast - 16:52


Noch einmal Yndi Halda. "Dash and Blast" ist mein Lieblingssong der Band, vom Aufbau her ähnlich zum vorigen. Die Anfangsmelodie (der Song beginnt eigentlich erst ab rund 2:00) ist einfach und trotzdem hinreißend gut, die immer intensivere Beschallung verdammt mitreißend. Anhören! 



  • Ocoai - Grimpeur - 13:11

Nun zum grandiosen Finale! Ocoai spielen ein Genre-Mix aus Metal, Instrumental, Post-Rock und noch vielen Sachen mehr. "Grimpeur" beginnt mit einem schönen Akustik-Intro, wechselt nach ein paar Minuten zu einem etwas rockigeren Sound, um zum Ende hin wieder an das Akustik-Intro anzuschließén und ein paar Variationen des selbigen abzurattern. Sehr angenehmes Lied.

10. Januar 2013

Smartphones, interner Speicher, ROMs?

Seit mittlerweile einem Jahr bin ich nun schon Besitzer eines Smartphones. Mein altes Handy machte Probleme, der Akku ließ auch immer mehr zu wünschen übrig; ich packte die Gelegenheit beim Schopf und ließ mir zu meinem Geburtstag ein Smartphone schenken. Zum Einstieg in die Welt dieser kleinen Hosentaschencomputer sollte es ein Einsteigergerät mit Android sein.

Das Wildfire S von HTC ist eigentlich vollkommen ausreichend für meine Zwecke; ein nicht überdimensionierter Prozessor und genügend RAM zum halbwegs flüssigen Scrollen und ab und zu herumsurfen. Auch die wichtigsten Apps laufen auf dem Gerät, von (natürlich) Facebook bis zum für mich elementar wichtigen Spotify. Der kleine interne Speicher von 512 MB (von denen direkt von Anfang an nur noch rund 200 MB benutzbar sind) kann mit einer externen Micro-SD-Karte von bis zu 32 GB ausgeglichen werden. Theoretisch.

Es ist zwar sehr gut möglich, mit Android-Bordmitteln Apps auf die externe SD-Karte zu verschieben; dabei wird aber nur ein kleiner Bruchteil der Dateien auch wirklich verschoben, so dass sich der interne Speicher mit der Anzahl installierter Apps natürlich immer weiter verringert. So konnte ich rund 15 bis 20 Apps installieren, dann war Schluss. Das reichte mir aber vollkommen. Ab und zu müllte sich der Speicher mit immer mehr Browser-Cookies, Verläufen, Lesezeichen und sonstigem Krimkrams zu, das Löschen der entsprechenden Sachen recite als Lösung aber meist aus.

Mit der Zeit wurde der Speicher aber konstant immer voller; einige der weniger benötigten Apps konnte ich ohne große Zahnschmerzen löschen, aber nach ein paar Monaten wurde es doch schmerzhaft. Ich nutzte mittlerweile einen anderen Browser der noch weiniger Speicherplatz belegte und surfte nur noch im privaten Modus herum ohne irgendwelche Daten zu sichern. Auslöser für den Speichermangel ist wohl ein Bug, der eine Textdatei, in der die Programmstarts protokolliert werden nicht löscht. Diese Textdatei liegt im geschützten Bereich des Telefons, ist also nicht ohne weiteres löschbar. Und selbst wenn, der Speicher würde sich in regelmäßigen Abständen trotzdem zumüllen.

Richtig affig wurde das Ganze dann als ich nicht mal mehr meine geschossenen Fotos betrachten oder SMS lesen konnte. Eine Lösung musste her. Nach diversem herumsurfen fand ich heraus, dass eine Custom-ROM Abhilfe schaffen könnte. Nun gut, nach diversen Stunden der Lektüre in diversen Foren traute ich mich ran mein Telefon zu rooten und dann eine Custom-ROM zu installieren. Im schlimmsten Falle drohte ein "gebricktes Handy", also ein geziegelsteintes Handy, ein Handy das nur noch zum Bewerfen von Leuten dient.

Im Endeffekt ist die ganze Prozedur wirklich nicht so schwer, allerdings habe ich kein richtiges Tutorial für Handy-Noobs gefunden. So muss man sich dann eben die Bedeutungen diverser Fachbegriffe selber zusammenreimen und zusammensuchen. Aber es geht.

Aktuell habe ich CynogenMod 10 installiert, mit purem Android 4.2.1 samt den CynogenMod Extras wie z.B. Übertaktung des Prozessors. Für das Wildfire S gibt es von den "offiziellen" CynogenMod-Machern keine Unterstützung, so dass mit etwas Verspätung auf eine Portierung von anderen Entwicklern gewartet werden muss.

Auf die ganzen tollen Features vom neuesten Android-Spross will ich hier gar nicht näher eingehen. Was mich auf jeden Fall sehr freut ist, dass ich mit Hilfe des zusätzlich installierten INT2EXT4+ Programmes den internen Speicher mit einem speziell partitionierten Teil der externen SD-Karte erweitern kann. Somit hat das Wildfire S nun rund 1 GB "internen" Speicher, oder es denkt zumindest dass es den hat. Somit sind meine Speicherplatzprobleme vorerst also mal vom Tisch.

Aonsonsten fühlt sich die Custom-ROM sehr smooth und gut laufend an. Ab und zu gibt es mal hier und da einen Ruckler, das lässt sich allerdings verschmerzen. Die Kamera macht was sie soll, auch wenn beim Aufnehmen von Bildern der Bildschirm verpixelt erscheint; die Bilder sind trotzdem ausnahmslos gut. Selbst gedrehte Filme werden leider nicht abgespielt; ein Fehler mit dem ich auch Leben kann, die Funktion habe ich wegen der eher bescheidenen Qualität der Filmchen sowieso nie genutzt.

Was ich allerdings wirklich vermisse ist die von HTC verwendete eigene Android-Oberfläche Sense. Die sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch wirklich hübsche Widgets mit. Gerade das Kalenderwigdet vermisse ich sehr; für das sehr schöne und nützliche Uhrwidget habe ich im googleeigenen Play-Store schon Ersatz gefunden.

Mittelfristig werde ich um ein neues Smartphone nicht umherkommen, jetzt da ich auf den Geschmack gekommen bin. Welches das allerdings sein wird? Ich habe keine Ahnung.

31. März 2012

Zombie, Facebook, Widerspruch

Frau Merkel ist Bundeskanzlerin, Barack "Pfirsich" Obama wohnt im Weißen Haus und die Schuldenkrise ist aus der Tagesschau nicht wegzudenken. Im Grunde genommen hat sich seit dem langsam dahinsiechenden Tod dieses Blogs nicht viel verändert.
Wie ein Zombie erwacht nun auch der Teufel auf einem Schwein aus dem eigentlich ewigen Schlaf der Verdammnis, neuerdings auch ohne vorher gebissen worden zu sein.

Ich will keine großen Ankündigungen machen die nicht eingehalten werden, oder Reden schwingen die sich nur als heiße Luft entpuppen. Ich brauche diesmal keine großen Vorträge mit Sätzen wie "mit hoher Regelmäßigkeit", "größere Relevanz als je zuvor" und "ich lebe noch", denn all diese Sachen wird es nicht geben.

Ich habe gemerkt, dass ich oftmals was auf Facebook veröffentlichen wöllte, das Thema aber doch zu komplex zu werden schien. Oder, schlimmer, das Thema einfach keinen interessieren würde; Facebook ist nun mal der Ort um kurz ein Video, ein Bild oder von mir aus Kettenbriefe zu verbreiten, aber sicher nicht der richtige Platz für ausschweifende Diskussionen und längere Texte, was natürlich auch seinen Vorteil hat, die ich selber gerne nutze.

Die Konsequenz des Ganzen wird nun sein, dass hier vor allem der Firlefanz längerer und gehaltvollerer Gangart veröffentlicht wird, entsprechend mit absolut unregelmäßiger Regelmäßigkeit und rigoroser Ungezwungenheit. Diese Ungezwungenheit wird dabei ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt, was bedeutet:  Es wird geschrieben wenn was geschrieben wird, ohne schlechtes Gewissen ob der nun schon wochenlangen Stille im Blog.

Und wenn ihr jetzt anmerkt: Erst ankündigen keine Ankündigungen zu machen und zwei Absätze später ankündigen was hier passieren wird, das ist doch ein Widerspruch!
Ist das denn wirklich so? Denkt mal drüber nach.

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Ok, ok. Ihr habt ja Recht. Wir einigen uns einfach darauf: Es geht weiter wie bisher. Nur ungezwungener. Wie im Swingerclub um die Ecke, nur ohne Sex. Und ohne den Rest. Also, ihr wisst schon was ich meine.