10. Januar 2013

Smartphones, interner Speicher, ROMs?

Seit mittlerweile einem Jahr bin ich nun schon Besitzer eines Smartphones. Mein altes Handy machte Probleme, der Akku ließ auch immer mehr zu wünschen übrig; ich packte die Gelegenheit beim Schopf und ließ mir zu meinem Geburtstag ein Smartphone schenken. Zum Einstieg in die Welt dieser kleinen Hosentaschencomputer sollte es ein Einsteigergerät mit Android sein.

Das Wildfire S von HTC ist eigentlich vollkommen ausreichend für meine Zwecke; ein nicht überdimensionierter Prozessor und genügend RAM zum halbwegs flüssigen Scrollen und ab und zu herumsurfen. Auch die wichtigsten Apps laufen auf dem Gerät, von (natürlich) Facebook bis zum für mich elementar wichtigen Spotify. Der kleine interne Speicher von 512 MB (von denen direkt von Anfang an nur noch rund 200 MB benutzbar sind) kann mit einer externen Micro-SD-Karte von bis zu 32 GB ausgeglichen werden. Theoretisch.

Es ist zwar sehr gut möglich, mit Android-Bordmitteln Apps auf die externe SD-Karte zu verschieben; dabei wird aber nur ein kleiner Bruchteil der Dateien auch wirklich verschoben, so dass sich der interne Speicher mit der Anzahl installierter Apps natürlich immer weiter verringert. So konnte ich rund 15 bis 20 Apps installieren, dann war Schluss. Das reichte mir aber vollkommen. Ab und zu müllte sich der Speicher mit immer mehr Browser-Cookies, Verläufen, Lesezeichen und sonstigem Krimkrams zu, das Löschen der entsprechenden Sachen recite als Lösung aber meist aus.

Mit der Zeit wurde der Speicher aber konstant immer voller; einige der weniger benötigten Apps konnte ich ohne große Zahnschmerzen löschen, aber nach ein paar Monaten wurde es doch schmerzhaft. Ich nutzte mittlerweile einen anderen Browser der noch weiniger Speicherplatz belegte und surfte nur noch im privaten Modus herum ohne irgendwelche Daten zu sichern. Auslöser für den Speichermangel ist wohl ein Bug, der eine Textdatei, in der die Programmstarts protokolliert werden nicht löscht. Diese Textdatei liegt im geschützten Bereich des Telefons, ist also nicht ohne weiteres löschbar. Und selbst wenn, der Speicher würde sich in regelmäßigen Abständen trotzdem zumüllen.

Richtig affig wurde das Ganze dann als ich nicht mal mehr meine geschossenen Fotos betrachten oder SMS lesen konnte. Eine Lösung musste her. Nach diversem herumsurfen fand ich heraus, dass eine Custom-ROM Abhilfe schaffen könnte. Nun gut, nach diversen Stunden der Lektüre in diversen Foren traute ich mich ran mein Telefon zu rooten und dann eine Custom-ROM zu installieren. Im schlimmsten Falle drohte ein "gebricktes Handy", also ein geziegelsteintes Handy, ein Handy das nur noch zum Bewerfen von Leuten dient.

Im Endeffekt ist die ganze Prozedur wirklich nicht so schwer, allerdings habe ich kein richtiges Tutorial für Handy-Noobs gefunden. So muss man sich dann eben die Bedeutungen diverser Fachbegriffe selber zusammenreimen und zusammensuchen. Aber es geht.

Aktuell habe ich CynogenMod 10 installiert, mit purem Android 4.2.1 samt den CynogenMod Extras wie z.B. Übertaktung des Prozessors. Für das Wildfire S gibt es von den "offiziellen" CynogenMod-Machern keine Unterstützung, so dass mit etwas Verspätung auf eine Portierung von anderen Entwicklern gewartet werden muss.

Auf die ganzen tollen Features vom neuesten Android-Spross will ich hier gar nicht näher eingehen. Was mich auf jeden Fall sehr freut ist, dass ich mit Hilfe des zusätzlich installierten INT2EXT4+ Programmes den internen Speicher mit einem speziell partitionierten Teil der externen SD-Karte erweitern kann. Somit hat das Wildfire S nun rund 1 GB "internen" Speicher, oder es denkt zumindest dass es den hat. Somit sind meine Speicherplatzprobleme vorerst also mal vom Tisch.

Aonsonsten fühlt sich die Custom-ROM sehr smooth und gut laufend an. Ab und zu gibt es mal hier und da einen Ruckler, das lässt sich allerdings verschmerzen. Die Kamera macht was sie soll, auch wenn beim Aufnehmen von Bildern der Bildschirm verpixelt erscheint; die Bilder sind trotzdem ausnahmslos gut. Selbst gedrehte Filme werden leider nicht abgespielt; ein Fehler mit dem ich auch Leben kann, die Funktion habe ich wegen der eher bescheidenen Qualität der Filmchen sowieso nie genutzt.

Was ich allerdings wirklich vermisse ist die von HTC verwendete eigene Android-Oberfläche Sense. Die sieht nicht nur gut aus, sondern liefert auch wirklich hübsche Widgets mit. Gerade das Kalenderwigdet vermisse ich sehr; für das sehr schöne und nützliche Uhrwidget habe ich im googleeigenen Play-Store schon Ersatz gefunden.

Mittelfristig werde ich um ein neues Smartphone nicht umherkommen, jetzt da ich auf den Geschmack gekommen bin. Welches das allerdings sein wird? Ich habe keine Ahnung.

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